
Dass die Filmmusik funktional ist, das mag vielleicht logisch klingen aber was bedeutet das wirklich? Die Filmmusik ist in dem Sinne funktional, weil sie eine Aufgabe erfüllt oder erfüllen soll, die nicht in der Musik liegt, also „außermusikalisch“. Zum Beispiel erfüllt die Musik im Film die Aufgabe der Verstärkung einer bestimmten Emotion – beim Horrorfilm „Jaws (Der weiße Hai)“ (Steven Spielberg, 1975) ist das etwa überzeichnete Angst. Es geht also immer zuerst um die Absicht, mit bestimmter Musik etwas zu bewirken. Die Filmmusik ist demnach nicht autonom, sie ist abhängig vom Bild im Film. Dagegen hat eine autonome Musik keinen außermusikalischen Zweck. Sie steht als ein eigenständiges Kunstwerk für sich allein und braucht keine sonstige Aufgabe. Der Musikliebhaber wird ein Musikstück genießen ohne Vorbehalte. Bei der Filmmusik ist das nicht so – die Musik erfüllt hier einen bestimmten Zweck, eine Aufgabe – eben eine Funktion. Deshalb sprechen wir hier von der Filmmusik als funktionaler Musik.